Holzlager

Massivholz aber auch holznahe, wenig verarbeitete Plattenwerkstoffe wie Sperrholz und Tischlerplatte haben eine lange Lebensdauer und das Potential einen Menschen zu überleben. Ich glaube – und ja, ich weiß: „glauben ist nicht wissen“, trotzdem glaube ich, dass wir Tischler und Schreiner (m/w/d) uns eigentlich einig sind. Eine hohe Qualität spricht für Langlebigkeit bzw. Nachhaltigkeit und das verstehen wir Handwerker*innen doch alle als eine Philosophie unseres Schaffens.

Vor einer längerer Zeit haben sich, sehr liebe Menschen die ich kenne, zu natürlichen Materialien ihrer Möbel entschieden. Aber das ist nicht alles, im übernächsten Absatz gehe ich nochmal drauf ein. Bitte erlaube mir, dass ich gedanklich einmal kurz ausschweife… Vor kurzem nämlich, haben sich diese Menschen – aus meinem näheren familiären Umfeld – auch um einen *nachhaltigeres Leben zu führen – wohnlich bzw. räumlich stark reduziert. Zuvor lebten sie als Familie mit zwei Kindern auf ca. 130qm mit Garten und allem „Drumherum“. Heute, da die Kinder aus dem Haus sind, wohnen sie auf knappen 80qm in einer Drei-Zimmer-Wohnung (in Bremens nobelster Wohngegend, das sei ihnen gegönnt). Kürzlich sprach ich mit diesen Menschen noch einmal darüber und ein Satz ist mir aus diesem Gespräch im Gedächtnis geblieben, den ich hier gerne kurz zitieren möchte:

„Der Vorteil Jakob, der Vorteil ist doch, dass in unserem alten Haus bald jüngere Menschen mit kleinen Kindern einziehen können. Durch uns haben sie ein neues zuhause gefunden, ohne wieder neue, natürliche Flächen zu versiegeln.“

Liebe Leser*innen, das sind doch gute Ansätze. Diese Ansätze brauchen wir auch und vor allem von den Menschen die häufig als „Babyboomer-Generation“ betitelt werden. An diese Generation werden für einen Umbau in eine *nachhaltigere Zukunft, bzw. ein Systemwandel hohe Erwartungen gestellt . Und das meine ich nicht nur aus der Sicht der ökologischen Nachhaltigkeit, sondern auch aus dem sozialnachhaltigen Aspekt. Von solchen Menschen, die solche Entscheidungen treffen, darf es in einer Gesellschaft, die immer älter wird, gerne mehr geben. Aber auch im Kleinen, denn nicht alle Menschen haben das Geld für ein eigenes Haus. Trotzdem oder genau aus dem Grund, weil ich selbst lange Jahre in einer Mietwohnung gewohnt habe, der Vermieter sich – aufgrund der PLZ an mir eine goldenen Nase verdient hat – trotzdem bin ein hoffnungsloser Optimist und ich glaube daran: „Wir schaffen dass, aber nur alle gemeinsam!“

(*mir hängt der Begriff „Nachhaltigkeit“ auch langsam aus dem Halse heraus)

Kommen wir zurück zu meinem Titelbild, was künstlerisch, sinnbildlich verstanden werden soll. Kommen wir gedanklich zurück zur Größenordnung „Holzlager und alte Möbel“: Irgendwann ist jedes Einbaumöbel aus der Mode, dafür habe ich großes Verständnis und ehe man diese dann auf den Sperrmüll wirft, baue ich daraus neue (Einzel-) Möbel. Und all diese Möbel mache ich nicht für Geld, sondern um der Welt eine Botschaft zu hinterlassen. Denn Holz ist kein Wegwerfprodukt. Holz ist ein wunderbarer Rohstoff. Meiner Meinung nach ist Holz kein nachhaltiger Brennstoff, sofern man ihn allen bereit stellt – Holz ist für alle der nachhaltigste Werkstoff der Welt.

PS: Holz ist das schönste Material der Welt – doch die Welt, ist es auch. Schütze die Welt, in dem du weniger kurzlebige Produkte kaufst und vermeide grundsätzlich bitte augenscheinliche Wegwerfprodukte (Akku-Handmaschinen bei Lidl etc.). Denke immer daran: „Holz ist nicht gleich Holz“.

Mein Tipp: Viele langlebige Produkte findest du am besten auf Kleinanzeigenseiten – auch und vor allem dann wenn du gerade nicht die „Kröten immer so locker hast“, wie ich meistens. Denn Gebrauchte Artikel haben sich in ihrer Haltbarkeit schon längst bewährt und dann ist auch ein Preis/Leistungsverhältnis wieder in Waage – kaufe sozial, es fühlt sich nachhaltig besser an. 😉