Römische Hobelbank (3)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

zur Vollendung meines mir selbst auferlegten „Sozial-Media-Entzugs“ habe ich am vergangenen Freitag meinen Instagram-Account gelöscht. Denn leider hat sich diese Plattform wie auch Facebook, von dessen Account ich mich vor knapp zwei Jahren abgemeldet habe, zu einer reinen Werbeplattform entwickelt. Ich möchte nicht weiter soviel wertvolle Lebenszeit einer „Dauerwerbesendung“ widmen. Zwar habe ich durch Instagram viele Zuschauer für meine Kunst gewinnen können und mir fiel der Abschied auch nicht leicht. Trotz allem habe ich jetzt diesen Entschluss gefasst. 

Um die Palette komplett zu machen, habe ich mich vorletzte Woche auch beim weltgrößten Kurznachrichtendienst WhatsApp abgemeldet. Und siehe da „ich bin noch gar nicht komplett sozial verwahrlost, wie zunächst befürchtet!“ Die Furcht ist es ja, die uns schon seit der Steinzeit immer wieder heimsucht. Durch Angst funktionieren wir alle besser, glauben auch heute noch viele – insbesondere in Handwerksbetrieben – ich bin da anderer Meinung. Furcht und Angst vor sozialem Abstieg durch die Deaktivierung von einem „quitschgrünen Chatprogramm im Taschenformat“, finde ich übertrieben und ziemlich naiv. Umso unpassender finde ich die Ausrede, dass man berufsbedingt nicht auf WhatsApp verzichten kann. „Selber schuld!“

Ich habe neben meinem Smartphone mit der SMS-Funktion nun wieder mein altes Wahlscheibentelefon neben dem Sofa stehen. Das ist auch kostenlos und die Verbindung ist unschlagbar stabil. Wenn ich mal niemanden erreiche, ist’s nicht schlimm. Auf die meisten WhatsApp-Nachrichten musste ich ja auch immer eine Weile warten. Die Illusion der ständigen Verfügbarkeit findet in meinen Augen nicht statt. Allerdings steigt die Konsumbereitschaft durch das permanente Scrollen des Newsfeeds in „Sozialmedia“-Plattformen (warum eigentlich noch Sozialmedia?…). 

An dieser Stelle möchte ich den Leserinnen und Lesern, die meinen Newsletter per Email bekommen, außerordentlich danken. Als Dankeschön für Ihre Treue habe ich erfreuliche Neuigkeiten. Ich verwende weder Google Analytics noch Cookies auf meinem Blog. Denn die Achtung Ihres persönlichen Datenschutzes ist für mich oberstes Gebot. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nun noch ein paar Worte zu meiner Arbeit an der römischen Hobelbank. Die Bohle aus Lärchenholz entwickelte sich durch das Hobeln zu einer stattlichen Bankplatte. Das Parallelmaß habe ich vor einigen Wochen auf dem Flohmarkt geschenkt bekommen. Eine sehr freundliche Dame bat mich ihr zu erklären, welchen Zweck dieses Werkzeug einmal hatte… Sie schenkte es mir im Anschluss und ich war froh wie ein kleines Kind. 🙂 Im nächsten Schritt wird die Bankplatte dann noch abgelängt und es werden einige Löcher für Bankhaken und für die Beine eingebohrt. Für das Ablängen werde ich noch eine besondere Vorkehrung treffen, zu der Sie in einer der nächsten Beiträge mehr erfahren werden. Langsam muss ich mich ranhalten, damit ich noch vor dem Winter fertig werde… Schon jetzt freue ich mich darauf, im Spätsommer, unter freiem Himmel an ihr zu arbeiten.