Das Bett #3

Die Vorweihnachtszeit ist für viele von uns mit Stress und viel Arbeit verbunden. Zum krönenden Abschluss, wenn alle Geschenke unter dem Tannenbaum liegen, fallen viele von uns in ein tiefes Loch. Warum ist das so? Ich glaube, man gewöhnt sich an den Druck bei der Arbeit, der sich in der Regel zum Endes des Jahres durch Abgabefristen noch zuspitzt. Wer dann noch hohen Ansprüchen in der Familie gerecht werden will, bei dem ist Stress in der Vorweihnachtszeit vorprogrammiert. Und wenn nach der Bescherung alles erledigt ist und all der Stress abfällt, können viele gar nicht mehr die Ruhe genießen, sondern fühlen nur noch Leere.   

Der berufliche Weihnachtsstress 

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich die Weihnachtszeit erlebt habe, als ich noch als Tischler angestellt war. Einige unserer Kunden sind regelrecht „durchgedreht“, da aufgrund ihres Perfektionismuswahns von uns zum „Heiligen Abend“ alles verbaut und geputzt sein musste. Wenn ich heute an mein eigenes Verhalten denke und den Druck den ich mir selbst gemacht habe, muss ich schmunzeln. Natürlich hat es mir Anerkennung eingebracht und meine damaligen Meister waren mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Der Preis hierfür ist allerdings such sehr hoch, denn man macht sich auf Dauer auch ein bisschen kaputt. Letztendlich gehören immer zwei dazu; einen der fordert und einer den den Anforderungen nachkommt. Auch wenn ich diesem Hamsterrad entkommen bin, wünsche ich mir für meine Kolleginnen und Kollegen in den Tischlereinen eine möglichst stressfreie Vorweihnachtszeit und geduldige Kunden. 

Der private Weihnachtsstress

Um die Erwartungen in der eigenen Familie zu erfüllen, hetzt man sich im Dezember nach Feierabend in die Fußgängerzone oder noch schlimmer in die nächste Postfiliale, um jede Menge Pakete entgegenzunehmen. Jeder kennt mittlerweile auch die Nebenwirkungen unseres modernen Konsumverhaltens: Paketzusteller werden ausgebeutet, Einzelhändler sind einem immer höheren Konkurrenzdruck mit dem online-Handel ausgesetzt, Konsumenten überfordert die Auswahl an Produkten. Und nicht nur dass wir uns selbst um eine entspannte Weihnachtszeit bringen: dieses Verhalten ist auch noch ziemlich klimaschädlich. Wir verbrauchen im Monat Dezember viel Energie um uns bei all dem Stress in Weihnachtsstimmung zu bringen. Nehmen wir doch mal den Stromverbrauch für Lichterketten genauer unter die Lupe. Hochrechnungen des Instituts für Energiedienstleistungen ergaben, dass diese Leuchtmittel über die Weihnachtszeit die zusätzliche Energie eines mittleres Atomkraftwerk in Anspruch nehmen.1 Vom Kraftstoffverbrauch für den Güterverkehr des Konsummonats Dezember mal ganz zu schweigen… Und weil es das ganze Jahr so anstrengen war, ballern wir zum Jahreswechsel unzählig viele Feuerwerkskörper in die Luft (die Wirtschaft floriert, das Klima bedankt sich…)!

Ich hoffe, Sie genießen die Vorweihnachtszeit und machen das was Ihnen wirklich gut tut.

1https://www.zeit.de/2014/48/weihnachtsbeleuchtung-energie-verbrauch-stimmts

Das Bett – Besäumen

Das Besäumen der Bretter für das Bett hat weniger Zeit und Kraft gekostet, als ich zunächst erwartet hatte. Nach ca. drei Stunden war auch dieser Arbeitsschritt erledigt. Natürlich darf man den Arbeitsaufwand nicht mit dem an einer Formatkreissäge vergleichen, mit der ich plus Rüstungszeit etwa nach zehn Minuten fertig gewesen wäre. Darum geht es bei meiner Arbeit nicht, die Zeit spielt eine nebensächliche Rolle. Viel mehr geht es mir darum, im Einklang mit dem natürlichen Material Holz etwas „von Hand“ zu erschaffen. Nach dem ersten Brett musste ich jedoch feststellen, dass das eine Schlitztsägeblatt stumpf und ein zweites aus meinem Fundus zu weit geschränkt war. Daher musste ich mir etwas einfallen lassen… Nachdem ich meine Sägeblätter wieder instand gesetzt hatte, viel mir die Arbeit viel leichter von Hand.