Das Bett #6
Der Frühling
Die schönste Jahreszeit in der alles in der Natur zum Leben erwacht, habe ich in diesem Jahr besonders intensiv wahrgenommen. Vielleicht lagt es an unserem schönen Garten unserer Mietwohnung, in der wir seit dem letzten Sommer wohnen. Er wurde vor ein paar Jahren nach ökologischen Prinzipien angelegt und bietet durch seinen Baumbestand Verstecke für viele Brutplätze von Vögeln. Eingebuddelte Maurerkübel schenken Insekten aber auch Fröschen ein Zuhause, welche bei Trockenheit gleichzeitig als Vogeltränke dienen. Natürlich kann man auch mit anderen bzw. schöneren Materialien solche Feuchtgebiete schaffen – den Tieren, die darin nun aber ihr zuhause sehen, ist das aber egal. So egal wie mir die Gartenarbeit derzeit. Schon über einen längeren Zeitraum hat man hier keine Hand mehr angelegt.
Lässt man sich erst einmal darauf ein, dass man eine fast unberührte Natur direkt vor der Tür haben kann, dann vergeht einem ganz schnell die Lust am Rasenmähen. Man kann viele Blumen kaufen Sie einpflanzen und sich für ein paar Wochen daran erfreuen, dass der Garten bunter ist als der seines Nachbarns. Das ist zum Einen immer mit sehr viel Arbeit verbunden und zum Anderen ist es alles andere als nachhaltig, aber jeder/e soll tun was sie/ihn glücklich macht…
Ein Garten mit Zukunft
Zugegeben, auf den ersten Blick ist unser Garten ein bisschen wild und einfach nur grün. Doch bei genauerem Hinschauen zeigen sich Woche für Woche neue Blümchen. Einige verschwinden nach kurzer Zeit wie das gelb blühende Scharbockskraut, es macht dann Platz für die Nächsten wie das Vergissmeinnicht. Diese sich ablösende Blütenfolge erinnert an einen Wald. Andere Pflanzen wie das von vielen Hobbygärtnern verteufelte „Unkraut“ Giersch nimmt viel Raum ein und sorgt dafür, dass der Boden bei länger anhaltenden Trockenheit weniger Wasser verliert – so wie es die Mose und andere Pflanzen tun, die in der konventionellen Gartenlandschaft als Feind gesehen werden. Giersch ist übrigens sehr genießbar, gesund mit viel Vitamin C und lässt sich wie Petersilie zu fast allem essen.
In unseren Gärten steckt sehr viel Potential.
Ich freue mich über die Pflanzen, die über den natürlichen Weg in unseren Garten gekommen sind und genieße das Nichtstun, sobald ich in den Garten gehe. Übrigens hat sich das Laub, was wir im letzten Herbst einfach in unsere „Beete“ gefegt haben, so ziemlich in Luft aufgelöst, da die Bodendecker hier nun einfach hinüber gewachsen sind. Dies sorgt insbesondere für einen nährstoffreichen Boden und schützt ihn gleichzeitig vorm Austrocknen bei lang anhaltender Hitze.
Die Vollverdeckte Schwalben-& Zinkenverbindung (Gehrungszinken)
Nach langer Recherche und vielen Überlegungen habe ich mich an die Eckverbindung des Bettes herangetraut. Ohne die Römische Hobelbank wäre die Umsetzung dieses Arbeitsschrittes nicht möglich gewesen. Die Vollverdeckte Schwalben-& Zinkenverbindung ist nicht nur eine besondere Herausforderung für einen Tischler, in meinen Augen ist sie auch die schönste aller Holzverbindungen. Ich verspreche Ihnen, für diese Verbindung werde ich später ganz nach alter Manier den Kochenleim anrühren.