Der Beistelltisch

Gerade noch rechtzeitig zu Weihnachten fertig geworden bin ich mit meinem ersten handgefertigten Möbel dieses Blogs aus massivem Erlen-& Ahornholz. Erle lässt sich hervorragend verarbeiten, was mir zuvor bei maschineller Fertigung noch nie so aufgefallen war. Für die Gratleisten aus Ahorn brauchte ich leider zwei Anläufe. Das Gefühl versagt zu haben, verging nach kurzer Zeit. Denn der Aufwand neuer Gratleisten herzustellen, war im Vergleich zum Arbeitsaufwand des gesamten Beistelltisches, sehr gering.

Die Bauweise, mit einer eingeschobenen Gratleiste quer zur Faser eines Brettes, ist erstmals im späten Mittelalter angewandt worden. Zu dieser Zeit wusste man schon genau, welche Tücken ein massives Brett (Tischplatte) so mit sich bringt. Zum einen verhindern die Gratleisten, dass sich die Platte schüsselt (rund verformt) und zum anderen hat das Brett bzw. die Platte die Möglichkeit zum Quellen und Schwinden. Denn Holz stellt sich immer auf eine sogenannte Holzausgleichsfeuchte ein, indem es sich dem Umgebungsklima anpasst. Und da es früher noch keine durchgängig beheizten Räume wie in der heutigen Zeit gab, war das zB. beim Bau einer Tischplatte zwingend notwendig.