der Tisch (13)
Das Verleimen eines fast fertigen Möbels ist für jeden Tischler ein aufregender Moment. Die Aufregung hierbei lässt sich durch eine gute Arbeitsvorbereitung begrenzen. Besonders deutlich wird dies in dem Moment, wenn der Leim aufgetragen ist und nur noch wenige Minuten bis zum Verpressen bleiben. Warum ist das so? Wenn der Weißleim frühzeitig abbindet, was bedeutet, dass sich ein trockener Film bildet, bevor die zueinander gefügten Teile miteinander verbunden werden, dann ist die dauerhafte Haltbarkeit der Verleimung nicht mehr gewährleistet. Das zeitnahe Zusammenpressen beider zu verleimenden Teile ist daher oberstes Gebot!
Zu meiner Lehrzeit, damals noch eine kleine Tischlerei am Anfang der Betriebsgründung, gab es nichts schlimmeres, als gemeinsam mit meinem Meister einen Schrank zu Verleimen. Ich kam dabei manchmal ganz schön ins Schwitzen… Irgendwann war man aber ein eingespieltes Team und man wusste genau, was zu tun war.
Aus meinem eigenen Anspruch heraus, historisch zu tischlern, verwende ich in meinem neuen Video zum Teil wieder die selbstgebauten Leimknechte. Aber auch die Bankhanken mit der Hinterzange der Hobelbank und eine alte Stahlzwinge kommen zum Einsatz. Heute werden in den Tischlereien i.d.R. Stahlzwingen oder Leimpressen für das Verleimen verwendet. Es ist hilfreich, immer einen trockenen Lappen und genügend Zulagen bereitzulegen. Mit einem nassen Lappen besteht die Gefahr, dass Überschüsse von Leim beim abwischen tiefer in das Holz einziehen, wodurch beim Ölen unästhetische helle Flecken entstehen können. Leimreste sollten daher bestenfalls nach ca. 20-30 Min mit einem Stecheisen entfernt werden. Besser ist allerdings nur soviel Leim wie nötig aufzutragen, sodass kein Leimüberschuss entsteht. Die Zulagen schützen das Holz vor Druckstellen.
Meistertipp: Viele Tischler die vor der Aufgabe stehen ein komplexeres Möbel zu Verleimen, machen zunächst eine sogenannte „Trockenverleimung“.
The glueing of an almost finished piece of furniture is an exciting moment for every carpenter. The excitement can be limited by a good work preparation. This becomes particularly clear at the moment when the glue is applied and only a few minutes remain until it is pressed. Why is that? If the white glue sets early, which means that a dry film is formed before the joined parts are joined together, the lasting durability of the glue is no longer guaranteed. The timely compression of both parts to be glued is therefore top priority!
At my apprenticeship, at that time still a small joinery at the beginning of the founding of the company, there was nothing worse than gluing together a cabinet with my master. Sometimes I was sweating … At some point you were a well-rehearsed team and you knew exactly what to do.
From my own claim, historically to carpenters, I use in my new video partly again the self-made Leimknechte. But even the bankers with the back pliers of the bench and an old steel ferrule are used. Today in the joinery i.d.R. Steel clamps or glue presses used for gluing. It is helpful to always provide a dry cloth and enough supplements. With a wet rag, there is a risk that surplus glue will penetrate deeper into the wood during wiping, which may result in unaesthetic bright spots when oiling. Glue residues should therefore be removed at best after about 20-30 minutes with a biting iron. It is better, however, only apply as much glue as necessary, so that no glue surplus arises. The supplements protect the wood from pressure points.
Master tip: Many carpenters who are faced with the task of gluing a more complex piece of furniture first make a so-called „dry gluing“.