Hasbruch
Am vergangenen Wochenende waren meine Freundin und ich in einem echten Urwald. Ja – auch in Deutschland gibt es Waldgebiete, die sich selbst überlassen werden, ohne dass sie jemand bewirtschaftet und man muss dafür manchmal gar nicht weit fahren. Der Standort Hude, im Landkreis Oldenburg, in der Nähe von Bremen, ist im Besitzt einer dieser wunderschönen Urwälder. Wir fuhren mit der Bahn von Bremen nach Hude und sind dann mit dem Fahrrad nur wenige Kilometer bis in den Wald gefahren. Die Radtour führt durch eine sehr idyllische Landschaft. Zu dieser Jahreszeit ist es außerordentlich schön – nicht nur im Wald – und man vergisst, auch wenn man sonst kein ausgeprägtes ökologisches Interesse hat, alles um sich herum. Studien zeigen, dass Menschen schon beim Anblick dieser Bilder Oxytucin (Glückshormone) ausschütten.
Ein kleines Manko hat so ein Ort allerdings auch. Denn nach kurzer Zeit merkt man, dass man sich in der Wildnis aufhält und tendenziell unerwünscht ist. Solange man in Bewegung bleibt und einen zügigen Schritt hält, ist alles schön. Macht man allerdings eine kurze Geh-Pause, dann wird man überrascht von dutzenden Mücken, Bremsen und ähnlichen „Blutsaugern“. Irgendwie faszinierend, dass der Wald mit dieser „Insektenarmee“ unterbewusst großen Anstürmen von Touristengruppen Widerstand leistet. Das gesamte Ökosystem ist im Kreislauf miteinander verbunden, obwohl jede Speziess wahrscheinlich nur die eigene Arterhaltung im Sinn hat. Beim nächsten Spaziergang werde ich mir eine Tube Insektencreme einpacken.
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis: Das deutsche Waldgesetz ermöglicht es jedem Menschen einen Wald, ganz gleich ob aus privater oder öffentlicher Hand, zu betreten. Bitte bleiben Sie auf den Wegen und schützen Sie diesen Lebensraum vor Umwelteinflüssen. Hunde sind in einem Wald an der Leine zu führen, da Sie eine Bedrohung für einzelne Lebewesen darstellen, oder selbst anderen Tieren zum Opfer fallen können. Seien Sie sich immer bewusst, dass z.B.Wildschweine und Wölfe auch für den Menschen bedrohlich werden können. Bitte treten Sie dem Wald mit Respekt entgegen. Ohne den Wald, wäre ein Leben für uns Menschen auf der Erde nicht möglich.